Diese Woche war wieder etwas weniger für mich zu tun, weil Georgina und Chole aus dem Urlaub zurückgekommen sind und ich alle meine großen Aufgaben bis Dienstag erledigt hatte. Die Pakete für die Agenten konnte ich auch nicht packen, auch wenn der letzte Flyer nun endlich geliefert wurde, da dieser noch nicht von den obersten Chefs freigegeben ist. Für die Willkommenspakete für die Orientation musste ich noch auf Lieferungen vom Marketing warten, die erst für die nächste Woche angesetzt waren.
Freitagabend fand wieder ein Feuerwerk am Pier statt. Es war das dritte von vier. Nach dem Feuerwerk habe ich dann auch endlich meine Zugtickets nach Winchester gebucht. Ich hatte schon am Montag mal geschaut wie viel sie kosten, habe aber nicht gleich gebucht. Als ich dann Freitagnachmittag nochmal auf dem Handy schaute, hätte ich das Vierfache gezahlt. Deswegen wollte ich dann eigentlich schon gar nicht mehr fahren. Aber nach dem Feuerwerk habe ich mich dann doch noch an mein Tablet gesetzt und nochmal nachgeschaut. Und da wurden mir auch wieder die alten Preise angeboten. Also habe ich sie natürlich noch schnell gebucht.
Samstag ging es dann also um 9.45 Uhr von Bournemouth nach Winchester mit dem Zug. 50 Minuten später war ich bereits dort. Durch meinen Tagesausflug nach Windsor und Winchester, wusste ich schon, was ich noch alles sehen und machen wollte.
Als erstes ging ich zum Winchester College um dort eine Führung mitzumachen. Zeitlich hat das auch super gepasst, denn 15 Minuten später ging es auch schon los. Das College ist eine Oberschule für Jungen und gehört zu den teuersten Schulen Englands. Die Jungen im Alter von 13 bis 18 Jahren absolvieren am Ende ihrer Schulzeit nicht nur das klassische A-Level sondern auch einen speziellen Test, mit dem sie sich für Unis wie Oxford und Cambridge qualifizieren. Wir haben u.a. den Essenssaal und einen Lernraum gesehen, welche sich bis auf die technische Ausstattung seit Jahrhunderten nicht verändert haben. Ringsherum an den Wänden des Lernraumes sind kleine Kabinen aus Holz. Jeder Schüler, der auch in der Schule wohnt (das sind nur die Stipendiaten, alle anderen wohnen in Wohngemeinschaften in der Nähe), hat seine Kabine. Sie können sie dekorieren, wie sie möchten. Die Mitarbeiterin des College erzählte, dass die Schüler so viel und lange lernen, dass sie regelmäßig von den Aufsehern herausgeholt werden müssen, damit sie schlafen gehen und nicht die ganze Nacht durcharbeiten. In die Schlafsäle durften wir nicht. Aber uns wurde von außen gezeigt, wo sie sich befinden und erzählt, dass bis in die 1960er Jahre es keine Heizung in ihnen gab. Im Winter konnte es dort sehr kalt werden. Zuvor hat die Schulleitung immer gesagt „Sie können froh sein, hier zur Schule gehen zu dürfen.“ Doch die Eltern haben sich beschwert und durchgesetzt.
Nach der Führung besichtigte ich die Ruine von Wolvesey Castle, die ehemalige Burg des Bischofs von Winchester. Direkt vor der Ruine steht die aktuelle Villa des Bischofs.
Eigentlich wollte in die Great Hall im Winchester Castle, wo der große Runde Tisch von König Arthur an der Wand hängt und im Innenhof ein schöner Garten sein soll. Vor drei Wochen wollte ich mir die Zeit dafür nicht nehmen und heute fand dort eine Hochzeitsfeier statt, weshalb das Museum für die Öffentlichkeit geschlossen war. Stattdessen nutzte ich die Zeit, mir eine Freiluftausstellung über die Geschichte Winchesters auf dem Vorplatz der Kathedrale anzusehen.
Sonntag stand der Ausflug zur Isle of Wight auf dem Programm, nachdem er wegen Dauerregen und starkem Wind vier Wochen zuvor abgesagt werden musste. Da außer mir nur zwei Weiteren den Ausflug an
diesem Tag gebucht haben, kam der Chef des Ausflugsunternehmens persönlich und fuhr uns mit seinem Auto zur Fähre in Lymington. Dort trafen wir den Bus aus Oxford, mit dem wir drei den Tag über
auf der Insel mit fahren werden. Abends werden wir wieder abgeholt und mit dem Auto zurück nach Bournemouth gefahren.
Highlight des Ausflugs ist der Besuch des Modellmuseums, wo der Ort in Miniaturformat interaktiv gezeigt wird. Das heiß es fliegen Flugzeuge und ein Heißluftballon, es fahren Bahnen über ein
langes Streckennetz, in den Häusern leuchten Lichter und aus der Kirche kommt Musik.